Erhabene Gesellschaft der Magie und Imaginärwelten

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Die Erhabene Gesellschaft der Magie und Imaginärwelten, meist nur als Magische Gesellschaft, ESMIW, oder ESM (beide von engl. Esteemed Society of Magic (and Imaginary Worlds)) bezeichnet, ist eine geheime Organisation mit nur wenigen hundert Mitgliedern, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die übernatürlichen Bestandteile des Universums zu verwalten.

Geschichte

Der Prototyp der magischen Gesellschaft bildete sich im 18. Jahrhundert rund um den Grafen von St Germain, der früh in seinen Reisen durch die europäische Adelsgesellschaft auf verborgene Gemeinsamkeiten in der Vielzahl okkulter und alchemistischer Bräuche aufmerksam wurde und begann, Informationen zu sammeln. Während der Analyse dieser Informationen, aus der später die sechselementare Magie hervorgehen würde, stand er bereits in Kontakt mit mehreren einflussreichen Persönlichkeiten, Experten für das Übernatürliche und daran interessierten Wissenschaftlern. Obwohl diese Zusammensetzung sowie die strenge Geheimhaltung des untereinander ausgetauschten Wissens bereits stark der magischen Gesellschaft ähnelten gab es zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Organisationsstruktur oder Identifikation als eine geschlossene Gruppe. Erst um 1780 begann sich die Idee einer Gesellschaft zur Verwaltung des Übernatürlichen in diesem losen Informationsnetzwerk zu verbreiten, und am 28. Dezember 1783, wenige Monate vor St Germains vermeintlichem Tod, wurde formell die Gründung einer solchen Gruppierung beschlossen. Ihr erster Leiter war St Germain selbst, unterstützt von <Leuten die ich mir noch aus dem Arsch ziehen muss>. Der Name Esteemed Society of Magic and Imaginary Worlds wurde aber erst 1788, einige Jahre nach St Germains Rückkehr aus dem 4. Kosmos, fixiert, weitere Abstufungen der Organisationsstruktur wurden ebenfalls erst mit dem späteren Anwachsen der Gesellschaft hinzugefügt.

Schon zur Gründungszeit wurde für die Gesellschaft ein Wappen entworfen, obwohl dieses wegen der generellen Geheimhaltung nur sehr begrenzt intern verwendet werden durfte. Das Wappen folgt zwar im Allgemeinen den zu dieser Zeit gültigen Regeln der Heraldik, verwendet aber anstatt der üblichen Motive eigene, die das Übernatürliche symbolisieren sollen. Kern des Wappens sind zwei horizontal angeordnete Kreise, die sich an einem einzigen Punkt berühren und dadurch die Form eines Unendlichkeitssymbols bilden. Diese Kreise symbolisieren die Erde im 1. Kosmos (links) und im 4. Kosmos (rechts) und sind auf beiden Seiten von Fabelwesen flankiert. Links ist es ein Greif, das einzig auftretende Symbol, das aus der herkömmlichen Heraldik stammt, rechts ist es ein Einhorn. Auf dem Wappenschild sitzt außerdem ein Phönix und die Deckenzier hat die Form von Drachenflügeln.

In moderneren Zeiten wurde das von den beiden Kreisen gebildete Undendlichkeitszeichen als minimalistisches Logo für die Magische Gesellschaft adoptiert, da es auch in der Öffentlichkeit gefahrlos verwendet werden kann.

Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft in der Magischen Gesellschaft kann Außenstehenden durch bestehende Mitglieder nach gewissen Richtlininen angeboten werden. Üblicherweise wird die Mitgliedschaft dann durch die Generationen weitergereicht, wobei von Fall zu Fall entschieden wird, welche und wie viele Nachkommen aufgenommen werden. Um einer Explosion auf unüberschaubere Ausmaße vorzeubugen, ist im Normalfall nur ein Erbe zulässig, doch auch zwei lassen sich in den meisten Fällen genehmigen. Eine alternative Technik ist, nichterbende Kinder vorläufig als "informierte Dritte" zu führen, die nur oberflächlich von der Gesellschaft wissen, und sie dann durch Heirat mit anderen Familien auf vollwertige Mitglieder aufzustufen. Diese Vorgangsweise verlor jedoch, wie auch das verwandte Konzept politischer Zwangsheiraten im Allgemeinen, in modernen Zeiten deutlich an Beliebtheit. Weiters ist es üblich, dass Erben zumindest für ihre Tätigkeiten in der Gesellschaft den Nachnamen des vererbenden Vorfahren annehmen, um eine einfache Zuordnung zu ermöglichen. Bei Ehen zwischen zwei Mitgliedsfamilien wird die Namensweitergabe wiederum fallweise geklärt.

Mitglieder

→ Details siehe Hauptartikel: Erhabene Gesellschaft der Magie und Imaginärwelten/Mitglieder

Gegenwärtig sind (X>25) Familien Teil der Magischen Gesellschaft.

Organisation

Direktor

Der Direktor bildet die Spitze der Gesellschaft und hat in allen Entscheidungen das letzte Wort. Von diesem Recht macht er aber in der Regel nur dann Gebrauch, wenn es um die langfristige Planung sowie kurzfristige Entscheidungen extrem hoher Wichtigkeit geht. Der Direktor wird von seinem jeweiligen Vorgänger auf Lebenszeit ernannt, seit 1822 besteht außerdem die Möglichkeit, die Ernennung anzufechten, indem die Person, die sich für geeigneter hält, dies in einem direkten praktischen und theoretischen Wettstreit mit dem ernannten Kandidaten unter Beweis stellt. Erfolgreich gelungen ist eine solche Anfechtung noch niemandem, und im Lauf der Jahre wurde es weniger versucht, während man nach und nach begann, die Direktoren aufgrund ihrer wiederholten Siege als Übermenschen zu betrachten. Das ist nur eines der vielen Gerüchte und Verschwörungstheorien, die sich um das Amt des Direktors ranken, begründet durch die lange Reihe von geheimnisvollen, aber höchst kompetenten Individuen, die dieses über seine gesamte Geschichte hinweg innehatten.

Amtsinhaber

Innerster Kreis

Der innerste Kreis ist eine kleine Gruppe, die zwar keine direkte politische Macht besitzt, dafür aber direkten Kontakt zum Direktor hat und dessen Vertrauen genießt. Während ein solcher Kreis um den Direktor schon zu Zeiten des Grafen von St Germain existierte, war es erst Adam Gastone, der ihn 1801 als offizielle Gruppierung formalisierte. Aufnahme in und Ausschluss aus dem innersten Kreis ist einzig und allein der Diskretion des gegenwärtigen Direktors überlassen, es kann also durchaus vorkommen, dass nach Amtsübernahme eines neuen Direktors sämtliche Mitglieder ausgetauscht werden. Dieser extreme Fall ist aber noch nie aufgetreten, wohl auch weil die neuen Direktoren stets aus dem innersten Kreis ihres Vorgängers stammen.

Ein besonderes Mitglied des innersten Kreises ist der Vertreter des Clan Hymirsson, der aufgrund einer Abmachung aus der Gründungszeit der Gesellschaft immer dabei sein muss. Abgesehen von dieser fixen Mitgliedschaft verfügt er aber über keine besonderen Privilegien.

Mitglieder

Name Direktor(en) Von Bis Anmerkung
Hymir Hymirsson Gastone 1801 1819
Theodore Camden Gastone 1808 1822 Wurde anschließend Direktor.
[[<#2> Hymirsson]] Gastone
Camden
1819 1861
Bjorn Hymirsson Camden 1861 1866 Wurde anschließend Direktor.
Gottfried Hertz Hymirsson 1894 1913 Wurde anschließend Direktor.
[[<#4> Hymirsson]] Hymirsson
Hertz
1866 1916
[[<#5> Hymirsson]] Hertz 1916 1946
Wilson McLee Hertz 1946 1948 Wurde anschließend Direktor.
Jarl Hymirsson Hertz
McLee
Marquis
1946 2008
Leon Vladimirovich Gribov McLee 19xx 1997
Sophia Gribov McLee 19xx 1999
Benjamin Marquis McLee 1996 2000 Wurde anschließend Direktor.
Laurin Albrecht McLee
Marquis
19xx
Erik Leonovich Gribov McLee
Marquis
1999
Emily Conroy Marquis 2001
Runar Hymirsson Marquis 2008

Oberster Rat

Eine Stufe unter dem Direktor steht der oberste Rat, eine Gruppe von 13 Personen, von der die meisten Entscheidungen ausgehen. Der Rat folgt einem demokratischen Prozess, wobei üblicherweise je nach Art der Entscheidung eine Mehrheit von über der Hälfte (7 Mitglieder), zwei Dritteln (9 Mitglieder), oder drei Vierteln (10 Mitglieder) gefragt ist. In der praktischen Aufteilbarkeit liegt auch der Grund für die Mitgliederzahl von 13, die trotz des verbundenen Aberglaubens und Protest seitens der traditionell okkulten Bestandteile der Gesellschaft gewählt wurde. Die Mitglieder selbst werden von diversen Interessengruppen innerhalb der Gesellschaft ernannt, wobei Wahlvorgang und Amtszeit von der jeweiligen Gruppe in Eigenregie bestimmt werden. Einzige Vorgabe ist eine minimale Amtszeit von 13 Monaten, um zu vermeiden, dass die Arbeit durch ständige Personalwechsel behindert wird. Theoretisch ist es möglich, dass eine Gruppe als Ganzes vom Rat ausgeschlossen wird, falls dadurch eine Gefahr für die Gesellschaft beseitigt wird. Dies erfordert entweder eine einstimmige Entscheidung des restlichen Rates oder einen Befehl des Direktors. Anschließend entscheiden die verbliebenen Mitglieder und der Direktor, welche Gruppe in den Rat aufgenommen wird, um die günstige Mitgliederzahl 13 zu bewahren.

Mitglieder

Finanzierung

Dank des exklusiven Zugriffs auf die unbeanspruchten Ländereien des 4. Kosmos sowie aller dort zu findenden Ressourcen benötigt die Magische Gesellschaft kaum Finanzmittel. Ursprünglich gab es tatsächlich keinerlei Geldverkehr innerhalb der Gesellschaft, die Mitglieder wurden also weder bezahlt noch mussten sie für die Nutzung der Ressourcen bezahlen. Ein Nachteil davon war, dass nur sehr wohlhabenden Mitgliedern eine Vollzeitbeschäftigung möglich war. Um dies zu beheben wurde 18xx begonnen, Mitglieder für erbrachte Leistungen zu entlohnen. Gleichzeitig wurden auch innerhalb der Gesellschaft angebotene Waren und Dienste mit Preisen versehen, um wenigstens einen Teil des so ausgegebenen Geldes direkt wieder einzunehmen. Als weitere Geldquelle werden außerdem im 4. Kosmos billig produzierte Waren im 1. Kosmos verkauft, wobei die Herkunft der Waren und die Identität des Verkäufers natürlich aufwendig verschleiert sind. Um zu vermeiden, dass Geld aus dem 1. Kosmos verschwindet, weil es Mitglieder der Gesellschaft anderswo ausgeben, wurde außerdem die eigene Währung Esmon eingeführt. Diese ist nur bei der Magischen Gesellschaft außerhalb des 1. Kosmos gültig und kann in der Nähe kontrollierter Eingangsartefakte sowohl von als auch in sämtliche Währungen gewechselt werden.

1783 - 1787

Die 1783 erstmals ausgerufene Esteemed Society of Magic war eine lose Gruppierung wohlhabender Individuen, die sich zur Geheimhaltung des Übernatürlichen verschworen hatten und weitgehend nach eigenem Ermessen an diesem forschten. Dementsprechend erfolgte die Finanzierung sämtlicher Aktivitäten aus den Privatvermögen der beteiligten Mitglieder, die Organisation als Ganzes hatte keinen nennenswerten Finanzhaushalt. Im Vergleich zu von vielen Mitgliedern bereits betriebenen Alchemie hatte die Magie als dem menschlichen Geist von Natur aus innewohnende Fähigkeit praktisch keinen Bedarf an teuren Materialien, weshalb das neue Forschungsgebiet für sie tatsächlich sogar eine Ersparnis darstellte.

Gleichzeitig suchten einige Mitglieder nach Möglichkeiten, Profit aus ihrem geheimen Wissen zu schlagen, ohne dieses dabei preiszugeben. Das erwies sich als überraschend schwierig, denn die primitive Magie dieser Zeit war weitgehend darauf beschränkt, die den Elementen Wasser, Erde, und Luft entsprechenden Stoffe auf simple Weisen zu manipulieren. Feuer konnte zwar Flammen und folglich offenbar brennbares Gas aus dem Nichts erzeugen und die wenig verstandenen Elemente Licht und Dunkelheit erlaubten die Produktion geringer Mengen von ebenso wenig verstandener Materie, aber alles auf diese Weise erzeugte war wegen seiner Kurzlebigkeit nicht für den Verkauf geeignet. Ebenso wenig war es im Rahmen von Dienstleistungen brauchbar, erstens weil es Tabu war, Magie vor Uneingeweihten zu verwenden, zweitens weil selbst diese simplen Aktionen den noch unerfahrenen Magiern große Anstrengung abverlangten und sich finanziell nicht lohnten. Vereinzelt gab es dennoch Erfolge, zum Beispiel die Nutzung von Erdmagie für die Bearbeitung von hartem, widerstandsfähigem Gestein. Diese Eigenschaften waren der Magie kaum ein Hindernis, womit sich ein echter Vorteil gegenüber klassischem Werkzeug ergab.

Mit der Rückkehr des Grafen von St Germain aus dem 4. Kosmos wurde 1785 die Existenz von Imaginärwelten bekannt, was eine ganz neue potentielle Geldquelle aufschloss. Weiters hatte der Graf, zuvor bereits der wohl fähigste Magier der Gesellschaft, im Zuge seines Überlebenskampfes in zwei fremden Welten Anwendungen für Magie erlernt, die weit über das Bekannte hinausgingen. Zwar macht er selbst keine Anstalten, diese Fähigkeiten lukrativ zu nutzen, da ihm die Geheimhaltung zu wichtig war, aber schon das Wissen um die Möglichkeiten lieferte den mehr in diese Richtung geneigten Mitgliedern wiederum neue Ideen. Die Auswirkungen auf die Finanzierung und Wirtschaft der Magischen Gesellschaft sollten sich jedoch erst nach einigen Jahren zeigen.

1787 - 1796

Ende 1787 wurde in Nordamerika ein Eingangsartefakt vom 1. Kosmos in den 4. Kosmos entdeckt und innerhalb der ersten Monate des Jahres 1788 gelang es, vom dazugehörigen Ausgangsartefakt das bereits durch den Grafen kartierte Gebiet wieder aufzufinden. Daraus ergab sich eine leicht zugängliche Schleife von Artefakten, die erstmals schnelle und sichere Reisen zwischen dem 1. und 4. Kosmos ermöglichte. In wirtschaftlicher Hinsicht war dies eine gewaltige Entwicklung, denn im Gegensatz zu magisch geschaffenen Stoffen sind die Ressourcen des 4. Kosmos langfristig stabil und nicht von irdischen zu unterscheiden, was sie selbst in Anbetracht der Geheimhaltungspflicht als Handelsware nutzbar macht. Hürden waren dabei die notwendige Reisezeit zwischen Artefakten innerhalb desselben Kosmos und die beschränkte Menge an Gepäck, die bei Reisen durch Artefakte transportiert werden kann, doch bei wertvollen Rohstoffen wie Gold fiel der Schaden am Profit durch diesen Umweg kaum ins Gewicht. Es entstand ein kleiner Goldrausch innerhalb der nun als Esteemed Society of Magic and Imaginary Worlds geführten Gesellschaft, bei dem eine Reihe an Mitgliedern sich im 4. Kosmos auf die Jagd nach unerschlossenen Bodenschätzen begaben, um diese dann im 1. Kosmos zu verkaufen. An der Spitze der Organisation erkannte man die damit verbundenen Risiken und setzte strenge Richtlinien durch, um eine verdächtige Übersättigung des Marktes zu vermeiden und die wahre Herkunft der Ressourcen zu verschleiern. Durch diese Maßnahmen gelang es der Gesellschaft, sich weiterhin im Verborgenen zu halten und ihren Mitgliedern gleichzeitig die Möglichkeit einer nachhaltigen Selbstfinanzierung zu bieten.

Im Bereich der Magie gab es ebenfalls geldbringende Fortschritte: Durch jahrelange Übung waren einige Magier mittlerweile in der Lage, simple Magie ähnlich wie der Graf selbst ohne merkliche Anstrengung zu wirken, was ihnen die Freiheit gab, ihre Bemühungen auf Experimente mit schwierigeren Techniken zu lenken. Daraus wuchsen Erfolge wie die direkte Manipulation von Metallen mit Erdmagie und der flammenlose Hitzetransfer mit Feuermagie, was das Schmieden durch Magie ermöglichte, oder das saubere Trennen vermischter Flüssigkeiten mit Wassermagie und die Kontrolle über verschiedene gasförmige Stoffe mit Luftmagie, was die Reinigung verschmutzter Ressourcen durch Magie ermöglichte. So wurden Magiern neue Betätigungsfelder eröffnet, durch die sie diskret an Geld kommen konnten, auch wenn sie sich nicht an der Jagd nach den Schätzen des 4. Kosmos beteiligten. Die Elemente Licht und Dunkelheit befanden sich indes noch in einem eher theoretischen Stadium ihrer Erforschung, weit entfernt von gewinnbringender Nutzung.

Diese beiden Entwicklungen hatten zur Folge, dass ein großer Teil der Mitglieder auf die eine oder andere Art finanzielle Vorteile aus der Gesellschaft zog und so selbst weniger wohlhabende Individuen problemlos Zeit in die Erforschung des Übernatürlichen investieren konnten. Das wurde generell positiv gesehen, denn es führte zu einem merklichen Aufschwung im Fortschritt dieser Forschungen, doch durch die extrem verteilte und nur aus der Ferne kontrollierte Interaktion mit den uneingeweihten Massen kam es in dieser Zeit zu einer besorgniserregenden Menge an Fast-Katastrophen, bei denen nur knapp ein völliger Bruch der Geheimhaltung vermieden werden konnte. Der Handlungsbedarf wurde von den Führungsmitgliedern unter dem Grafen von St Germain erkannt und Lösungskonzepte wurden ausgearbeitet, deren tatsächliche Umsetzung aber durch den Tod des Grafen am 8. Oktober 1796 seinem Nachfolger Adam Gastone überlassen blieb.

1796 - 1811

Eine Hauptambition des neuen Direktors Gastone war die weitgehende Verlagerung von Aktivitäten in den 4. Kosmos, der durch die fast unüberwindbare Wand der Dimensionen vom Rest der Menschheit geschützt ist. Das machte umfangreiche Infrastruktur in der anderen Welt erforderlich, deren Aufbau wiederum erheblich Finanzmittel in Anspruch nahm. Die Finanzierung aus dem Privatvermögen einzelner Mitglieder wäre in diesem Umfang schwierig gewesen, also begann Gastone mit einer Reform des Finanzsystems mit dem Ziel, Einnahmen in die allgemeine Kasse der Gesellschaft zu spülen und gleichzeitig die aktuellen Geheimhaltungsrisiken aus der Welt zu schaffen. Kernstück dieser Operation war der Wirtschaftsrat, eine ähnlich wie der Oberste Rat aufgebaute (und diesem unterstellte) demokratische Gruppierung von Vertretern verschiedener Interessengruppen, deren Aufgabe in der zentralen Verwaltung des Budgets und der Planung von Einnahmen und Ausgaben liegt. Sämtliche Aktivitäten, in deren Rahmen Magie oder die Ressourcen von Imaginärwelten genutzt werden, um in Interaktion mit Außenstehenden Geld einzunehmen, erforderten nunmehr eine Lizenzierung durch den Wirtschaftsrat. So verloren die Mitglieder die Möglichkeit, ihr geheimes Wissen einfach so auf eigene Faust zu Geld zu machen, im Gegenzug konnten sie aber die Unterstützung der Organisation in Anspruch nehmen und so leichter größere Unternehmungen realisieren. Für die Gesellschaft ergaben sich die Vorteile, dass die Einnahmen der lizenzierten Mitglieder zum Teil in das allgemeine Budget wanderten und dass nur noch eine kontrollierbare Breite wirtschaftlicher Aktivität auf die Wahrung der Geheimhaltung geprüft werden musste - Gastones Ziele waren somit erreicht.

Der klare Nachteil des neuen Systems war, dass es nun nicht mehr jedem frei stand, die eigene Forschung an Magie selbstfinanzierend zu gestalten. Das war insbesondere problematisch, weil die Unterstützung der lizenzierten Unternehmer durch die Gesellschaft eine zunehmende Trennung zwischen Arbeit und Forschung zur Folge hatte - wer eine Lizenz hatte investierte wenig Zeit in Forschung, um stattdessen eine größere, wirtschaftlichere, besser geförderte Operation aufzubauen, wer dagegen hauptsächlich an Forschung interessiert war wollte eher keine wertvolle Zeit an die Lizenzierung verschwenden. Als Antwort auf diese Entwicklung, die sich schon sehr schnell in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts bemerkbar machte und für viel Unmut unter den forschenden Mitgliedern sorgte, wurde vom Wirtschaftsrat eine offizielle Forschungsfinanzierung aus dem allgemeinen Budget beschlossen. Die notwendigen Geldmittel (innerhalb eines gewissen Rahmens) für jegliche Forschungsbestreben im Bereich des Übernatürlichen konnten von der Gesellschaft beantragt werden, wobei die meisten Mitglieder durch die höhere Wirtschaftlichkeit der lizenzierten Unternehmungen auf diese Art tatsächlich mehr Geld bekamen, als sie sich unter dem alten System selbst beschafft hätten.

1811 - 1894

Gastones Wirtschaftssystem erfüllte zwar seinen Zweck, doch mit dem Anwachsen der Menge aktiver Mitglieder in der Gesellschaft wurde der notwendige Verwaltungsaufwand im Lauf der Jahrzehnte zunehmend untragbar. Jede Aktivität, ob wirtschaftlich oder wissenschaftlich, musste mühsam geprüft werden, um ihre Zulässigkeit bzw. die ihr zustehenden Gelder zu ermitteln. Das war im Sinne der Geheimhaltung zum Teil sogar erwünscht, aber gewisse Aufwände wie die penible Ermittlung des voraussichtlichen Geldbedarfs pro Aktivität nahmen eindeutig zu viel Zeit ein. Deshalb arbeitete der von diesen Aufwänden geplagte Wirtschaftsrat ein Konzept von der Optimierung dieser Prozesse dienlichen Anpassungen am finanziellen System aus und legte dieses 1811 dem Obersten Rat vor. Der wohl radikalste Aspekt war dabei der Wechsel von zentral ausgegebenen Förderungen und kostenfreier Nutzung interner Ressourcen auf ein internes Wirtschaftssystem im klassischen Stil, bei dem aktive Mitglieder in festem Maß für ihre Arbeit entlohnt wurden und dieses Geld auch im Handel mit Waren und Dienstleistungen innerhalb der Gesellschaft benutzen konnten. Allen voran brachte dies folgende Vorteile: Die mühsame fallweise Kostenprüfung wurde durch die fixe Bezahlung in den meisten Fällen, mit Ausnahme besonders großer und teurer Operationen, überflüssig, es würde eine offizielle Möglichkeit organischer Geldflüsse zwischen Mitgliedern ohne aktives Zutun (und damit verbundenem Zeitaufwand) des Wirtschaftsrates geschaffen, und die Gesellschaft konnte einen Teil der an ihre Mitglieder ausgezahlten Mittel über den Verkauf der eigenen Ressourcen wieder einnehmen.

Die Umsetzung des neuen Systems geschah mit der Einführung des Esmon als interner Währung, wertgleich mit dem US-Dollar. In einem ersten Schritt wurde schon 1812 die Währung an sich etabliert und in Form eines monatlichen Grundgehalts an die aktiven Mitglieder verteilt, gleichzeitig wurden Güter und Dienstleistungen, die von der Gesellschaft als Organisation oder von ausgewählten produktiven Mitgliedern angeboten wurden, mit Esmon-Preisen versehen. Im Laufe der folgenden Jahre befasste der Wirtschaftsrat sich dann mit der Justierung des Gehalts nach Tätigkeiten, während die Wirtschaft um den Esmon sich durch Interaktion zwischen den Mitgliedern verfestigte. Ende 1818 galt dieser Prozess als abgeschlossen und die fallweise Finanzierung von Forschungsaktivitäten wurde weitgehend eingestellt, die Aufgaben des Wirtschaftsrates beschränkten sich nun darauf, die Gefahrlosigkeit von Finanzierungsoperationen festzustellen und die in Esmon dotierten Preise und Gehälter regelmäßig an den aktuellen Kurs des Dollars anzupassen.

Deutlich größer als die Umstellung innerhalb der Gesellschaft war jene, die zu dieser Zeit im 1. Kosmos im Gange war: Die industrielle Revolution. Die ansteigende maschinelle Unterstützung in Fertigungsprozessen war eine ungünstige Entwicklung für den Verkauf von mit Magie geschaffenen Gütern, denn die fundamentale Abhängigkeit der Magie vom menschlichen Geist machte sie kaum automatisierbar. Somit war es schwer, mit der neuen Produktivität des 1. Kosmos mitzuhalten, und der Bereich, auf dem Magier tatsächlich einen Vorteil hatten, reduzierte sich auf Produkte, deren Herstellung nur auf übernatürlichem Wege effektiv möglich war - hauptsächlich ausgefallene Luxusgüter. Beim Handel mit diesen bestand aber ein erhöhtes Risiko für die Geheimhaltung, denn die potentiellen Käufer solcher Raritäten neigten natürlich dazu, die Quelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Glücklicherweise bot sich durch die industrielle Revolution selbst auch ein Ausweg, denn im 1. Kosmos war für den Maschinenbau ein gewaltiger Eisenbedarf entstanden, und die Gewinnung des Rohstoffs aus Erz war logistischen Grenzen wie der Beschaffung des Brennstoffs für Hochöfen unterworfen. Magier hingegen konnten das wertvolle Metall mit etwas Anstrengung ganz ohne Hitze aus dem Gestein extrahieren, und so etablierte die Verarbeitung von Eisenerz - sowohl aus dem 1. Kosmos stammendes als auch selbst im 4. Kosmos abgebautes - sich als zentrale Finanzierungsmethode in der neuen Welt der Fabriken und Maschinen. Eine andere Auswirkung der industriellen Revolution war, dass die neuen Technologien natürlich auch in der Gesellschaft Anwendung fanden, zum Beispiel in Form der First Alian Railway, die den Bewohnern des 4. Kosmos die geographische Ausbreitung erleichterte.

In der Magie war der maßgeblichste Durchbruch dieser fast ein Jahrhundert umspannenden Periode indes das erhöhte Verständnis über Licht und Dunkelheit sowie die Materie höherer Ordnung, die im Zusammenhang mit diesen Elementen steht. Wertvolle Erkenntnisse kamen einerseits aus den Forschungen des Neuzugangs William Thomson in den späten 1880er- und frühen 1890er-Jahren, die sich mit möglichen Nutzungen von Licht- und Dunkelheitsmagie beschäftigten, als auch aus sich nach und nach ansammelnden Entdeckungen von Materie 2. Ordnung für die verbleibenden vier Elemente. Mit dem anwachsenden Kenntnisstand keimten auch vereinzelt für die Finanzierung relevante Ideen auf, bevor diese jedoch in die Tat umgesetzt werden konnten, brach schlagartig das nächste Zeitalter für die Wirtschaft der Magischen Gesellschaft an.

1894 - 1947

(Anpassung an die Weltkriege, vorübergehender Rückzug aus dem 1. Kosmos (bis auf einzelne Gebiete wie USA und abgelegene Kolonien) um die Geheimhaltung vor dem Kriegsfall zu schützen)

1947 - heute

(Anpassung an das digitale Zeitalter)

Geheimhaltung

Die Geheimhaltung der Gesellschaft und des Übernatürlichen ist eine der höchsten Prioritäten, da davon ausgegangen wird, das nur in einem kleinen, kontrollierten Kreis die sichere Verwaltung solcher Themen realistisch ist. Personen und Gruppen werden je nach ihrem Wissensstand über die Gesellschaft in mehrere Gruppen eingestuft:

  • Mitglieder haben freien, berechtigten Zugang zum Wissen der Gesellschaft, sind aktiv in dieser tätig und dementsprechend genau über sie informiert.
  • Inaktive Mitglieder haben theoretisch das gleiche Anrecht auf Information wie Mitglieder, arbeiten aber nicht aktiv in der Gesellschaft. Zu dieser Kategorie zählen neben Mitgliedern, die sich aus eigener Wahl enthalten, auch die Kinder von aktiven Mitgliedern, die zwar initiiert, aber noch nicht in die Gesellschaft eingegliedert wurden. Zugriff auf kritische Informationen durch inaktive Mitglieder unterliegt stärkeren Prüfungen als bei aktiven Mitgliedern, da bei ihnen eine unbekanntes Risiko für die Geheimhaltung besteht.
  • Informierte Dritte wissen von der Existenz der Gesellschaft, haben aber keine Information über ihre Tätigkeit oder das Übernatürliche. Neben uninitiierten Verwandten von Mitgliedern zählen hierzu auch hochrangige Persönlichkeiten des 1. Kosmos, zum Beispiel der Präsident der Vereinigten Staaten, da es gelegentlich notwendig ist, direkten Einfluss auf diese auszuüben.
  • Fremde Beobachter haben ohne Zutun der Gesellschaft selbst von ihrer Existenz erfahren und einen ähnlichen Informationsgrad wie informierte Dritte erhalten. Beispiele sind die oberen Schichten von Organisationen wie dem Market oder den Illuminati, die aus diesem Grund heimlich von der Gesellschaft überwacht werden.
  • Eindringlinge sind jene, die unberechtigt einen Wissensstand über die Gesellschaft erlangt haben, der eigentlich Mitgliedern vorbehalten wäre. Da sie eine akute Gefahr für die Geheimhaltung darstellen, investiert die Gesellschaft viel Mühe darin, sie schnellstmöglichst aus dem Verkehr zu ziehen.

Inoffiziell wird auch oft von einer weiteren Kategorie innerhalb der Magischen Gesellschaft gesprochen, der nur der Direktor und sein Innerster Kreis angehören. Dort, so die Vermutung, werden Geheimnisse verwahrt, die selbst für die Verbreitung in der Gesellschaft als zu gefährlich eingestuft werden. Da diese Annahme aber von den betroffenen Personen nie bestätigt oder abgewiesen wurde, handelt es sich um reine Spekulation.